Pferdephysiotherapie Sandra Kraft 
 

Pferdephysiotherapie 

Meine Therapieangebote

Im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung überprüfe ich bei einer physiotherapeutischen Behandlung auch die aktuelle Fütterung sowie das Equipment und gebe Impulse zur Optimierung.


 

Wann braucht mein Pferd einen Physiotherapeuten?

Physiotherapie ist mehr als eine Wellnessmassage. Das grundsätzliche Ziel der Physiotherapie ist es, dem Pferd zu einer verbesserten Beweglichkeit der Muskeln und Gelenke und einer besseren Versorgung seines Gewebes zu verhelfen. Durch gezielte Maßnahmen und Behandlungen wird nicht nur die Mobilität der Gelenke, sondern beispielweise auch die Zirkulation des Blutes und des Lymphgefäßsystem verbessert. Werden Muskeln und Gelenke in ihrer Beweglichkeit oder Arbeitsfähigkeit eingeschränkt oder überfordert, kann es zu einer Anhäufung von Stoffwechselschlacken kommen. Diese können schmerzhafte und entzündliche Prozesse im Gewebe auslösen. Sie rufen Schmerzen hervor, die Veränderung in der Haltung und Bewegung des Pferdes provozieren oder sogar Lahmheiten begünstigt. Bleibt dieser Zustand bestehen, kann es zu Blockierungen in den umliegenden Gelenken und Geweben kommen. Es entsteht ein Teufelskreis, der zu Schmerz, Lahmheit, Bewegungseinschränkungen und damit auch zu einer Minderung der Lebensqualität führen kann.     

Mit Hilfe der Physiotherapie kann die Leistungsfähigkeit eines Pferdes grundsätzlich unterstützt und optimiert werden. Die maßgeschneiderte Therapie zielt darauf ab,  die Elastizität der Muskulatur zu fördern und die wichtige Gesamtstabilisierung des Pferdekörpers zu erreichen. Dabei geht es nicht nur um die Leistungsfähigkeit von Sport-, sondern vor allem auch von Freizeitpferden. Unabhängig vom Trainingszustand steht die Gesunderhaltung des Pferdes im Vordergrund. Maßnahmen können unterstützende physiotherapeutische Behandlungen sowie ein maßgeschneiderter Trainingsplan sein. Durch gezieltes Bewegungstraining werden die Bewegungsabläufe des Pferdes verbessert und der Körper insgesamt und sowie einzelne Muskelpartien gezielt gekräftigt.

Eine weiteres Aufgabengebiet der Physiotherapie ist die Akuttherapie. Nach Traumata oder Operationen wird durch physiotherapeutische Maßnahmen in enger Zusammenarbeit mit dem Tierarzt eine verbesserte Heilungsfähigkeit erreicht. Durch ein strukturiertes und individuelles Reha-Training wird das Pferd beim Wiedererlangen seiner Bewegungs- und Leistungsfähigkeiten gezielt unterstützt.

Insbesondere ältere Pferde profitieren häufig von maßgeschneiderten Therapien und Trainingsplänen. Im Fokus steht hier die Erhaltung der Beweglichkeit, die für lebensnotwendige Aktivitäten wie Nahrungsaufnahme, Kommunikation in der Herde, Wälzen, Hinlegen und Wiederaufstehen elementar ist. Physiotherapeutische Maßnahmen und Mobilisation von athrothischen Gelenken verfolgen nicht das Ziel, die Röntgenbilder zu verschönern. Sie können Schmerzen lindern und helfen, die Beweglichkeit im bestmöglichen Rahmen zu erhalten und Kompensationen zu vermeiden. 

Generell gilt: ein langfristiges Invest in einen gesunden Bewegungsapparat trägt maßgeblich zur Gesunderhaltung des Pferdes bei.


Was ist Physiotherapie?

Physiotherapie ist eine Form der äußerlichen Anwendung von Behandlungstechnik und Heilmitteln, mit der vor allem die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des Körpers wiederherstellt, verbessert oder erhalten wird.

Sie umfasst eine Vielzahl von mobilisierenden Techniken, angefangen von verschiedensten Formen der Massage über unspezifische Techniken wie Traktionen oder Schüttelungen bis hin zu spezifischen Dehnungen, Bewegungsübungen und Mobilisationstechniken. Die manuelle Behandlung kann am stehenden Pferd oder in Form einer Bewegungstherapie durchgeführt werden. Die Wirkung einer Physiotherapie ist immer eine Förderung von Durchblutung und Stoffwechsel im behandelten Areal, was zur Entspannung und Schmerzlinderung führt. Mehr Durchblutung bedeutet mehr Sauerstoff und mehr Nährstoffe für das Gewebe sowie schnelleren Abtransport von Schlacken. Die Stoffwechsellage verbessert sich damit. Der geschädigte Bereich kann sich regenerieren – und heilen. Dass die Physiotherapie geeignet ist, Schmerzen beim Pferd zu lindern, erklärt sich einerseits durch den Abtransport von Schmerzmediatoren aus dem behandelten Gebiet. Weniger Schmerzen heißt weniger Stress fürs Pferd, was unter anderem zu einer sichtbaren psychischen Entspannung und einem Nachlassen eines Hypertonus in der Muskulatur führt. Außerdem führen die manuellen Methoden der Physiotherapie über den Gate-Control-Mechanismus zu einer verminderten Schmerzwahrnehmung, was die gewünschte psychische wie körperliche Entspannung unterstützt. Diese Entspannung ist notwendig, damit Wundheilungsprozesse ungestört ablaufen können.
Der Einsatz der Physiotherapie ist oft das Mittel der Wahl beim Lösen von Verklebungen, welche häufig an Faszien, Sehnenscheiden oder in Form von Narbengewebe vorliegen und die Beweglichkeit, Lymph- und Nervenversorgung des Gewebes maßgeblich behindern. Durch die Wiederherstellung von Belastbarkeit und Beweglichkeit der einzelnen Strukturen kann das Bewegungspotenzial des Pferdes normalisiert werden.  

Die Ziele der Physiotherapie sind:  

  • Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens bzw. der Lebensqualität       
  • Linderung von Schmerzen
  • Förderung von Stoffwechsel und Durchblutung
  • Erhaltung und Verbesserung der Beweglichkeit 
  • Erhaltung und Verbesserung der Kraft und Ausdauer 
  • Erhaltung und Verbesserung der Koordination
  • Steigerung der Leistungsfähigkeit
  • Vorsorge bzw. Prophylaxe 


Weitere Informationen zur Physiotherapie und zur Behandlung

Physiotherapie für Freizeitpferde:

Insbesondere Freizeitpferde und ihre Besitzer profitieren häufig von einer unterstützenden Physio- und Bewegungstherapie.  Für die körperliche und mentale Gesundheit ist die richtige Balance zwischen Fordern und Fördern der körperlichen Möglichkeiten elementar wichtig. Eine Kombination aus gesunderhaltender Physiotherapie sowie ein gutes Trainings- und Bewegungsmanagement beugt "Wohlstandskrankheiten"  vor und erhält Reiter und Pferd gleichermaßen fit.

Physiotherapie bei Rehabilitationspferde:

Pferde, die sich in der verletzungsbedingten Ruhepause befinden, werden trotz gegensätzlicher Erkenntnisse häufig nicht bewegt. Oftmals ist "Ruhe" und "Kontrolliertes Bewegen im Schritt" die einzige vom Tierarzt verordnete Maßnahme nach der Verletzung. Unbeachtet bleiben der unverletzte Rest des Körpers sowie der Kopf des Pferdes. Gezielte, maßgeschneiderte Maßnahmen können jedoch helfen, die Heilung zu beschleunigen sowie das Pferd nachhaltig gesund zu erhalten. Folgeerkrankungen wie beispielweise Kissing Spines, Kniebandprobleme, Arthrosen usw. können durch gezielte, wohldosierte Trainingseinheiten vermieden werden. Es macht also Sinn, auch während der Genesungszeit das Pferd mit einen speziell ausgearbeiteten Trainingsplan und begleitende physiotherapeutische Maßnahmen zu unterstützen. Ungeachtet der rein physiologischen Perspektive bietet es dem Verletzten zusätzlich Abwechslung und verhindert überschüssige Energiereserven. Auch das Wiederantrainieren nach einer Verletzungspause wird idealerweise physiotherapeutisch unterstützt und begleitet. Dabei wird jeder Reha-Plan speziell auf das Pferd und die Gegebenheiten, mit denen der Reiter arbeiten kann, angepasst. Der maßgeschneiderte Plan wird kontinuierlich angepasst und gewährleistet somit den bestmöglichen Fortschritt. 

Physiotherapie für ältere Pferde:

Unsere älteren Pferde, die vielleicht auch schon in "Rente" sind, haben ebenfalls spezielle Ansprüche an den Umgang mit ihnen. Frei nach dem Motto "Wer rastet, der rostet", macht es auch für ältere Pferde Sinn, ihre körperliche und geistige Fitness gezielt zu unterstützen. Eine schwächere Muskulatur, Verspannungen aufgrund von körperlichen Problemen und Arthrose vermindern häufig die Lebensqualität älterer Pferde. Wir können sie hier ganz gezielt unterstützen und ihnen das Leben erleichtern. Ich berate und unterstütze Sie hier gerne.

Indikation für Physiotherapie - Wann braucht mein Pferd einen Physiotherapeuten?

  • Schlechter Allgemeinzustand (Verspannungen und/oder Bewegungseinschränkungen)
  • Rittigkeitsprobleme 
  • Taktunreinheit bzw. verändertes Gangbild
  • Wesensveränderung
  • Nach Verletzung bzw. Operationen zu begleitende Behandlung 
  • Optimierung und Vorsorge 
  • Regeneration 
  • Narbenmobilisation 
  • Ödeme bzw. Schwellungen 

Kontraindikationen - Wann bin ich der falsche Ansprechpartner?

  • akute Lahmheit => Akute Lahmheit muss immer zunächst tierärztlich abgeklärt werden!
  • bekannte Ataxie
  • Arthrose im Entzündungsstadium 
  • Fieber
  • Pilz,- oder Infektionserkrankungen
  • trächtige Stuten 
  • offene Wunden


Erstbehandlung und Behandlungsverlauf

Nach Ihrer Kontaktaufnahme melde ich mich zeitnah bei Ihnen mit einem Terminvorschlag. Bitte bedenken Sie bei der Terminplanung, dass Ihr Pferd nach der physiotherapeutischen Behandlung 48 Stunden nicht geritten sondern nur locker bewegt werden soll. 

Beim Termin führen wir zunächst ein ausführliches Gespräch und ich verschaffe mir  einen ersten Eindruck über Ihr Pferd und die von Ihnen erkannten Probleme bzw. die vom Tierarzt gestellte Diagnose. Darauf folgt eine erste Gesamtbetrachtung Ihres Pferdes an der Hand. 

Durch das Abtasten des Pferdekörpers erfühle ich den physiologischen Zustand der Muskulatur und des weiteren Gewebes. Darüber hinaus erfühle ich die Beweglichkeit der einzelne Gelenke und der Wirbelsäule, um dann zu entscheiden, wie und mit welchen Techniken ich das Pferd unterstützen kann. Therapeutische Maßnahmen wie Massagen, Dehnübungen und Gelenkmobilisation oder auch physikalische Therapie sowie Stresspunktmassage oder Akupressur kommen je nach Indikation zum Einsatz. Dabei ist es mir wichtig, die Grenzen des Pferdes jederzeit zu respektieren und dem Pferd keine Behandlung "aufzuzwingen". Auch die Transparenz gegenüber dem Pferdebesitzer ist für mich selbstverständlich: Ich erkläre gerne meine Handgriffe und beantworte alle Fragen.

Ein wichtiger Bestandteil der Gesamtbetrachtung ist auch die Überprüfung der aktuellen Fütterung sowie die Equipmentkontrolle. Es hat sich leider gezeigt, dass vor allem auch schlecht sitzende Sättel als eine häufige Ursache für Bewegungseinschränkungen beim Pferd auszumachen sind. Auch die Trense und das Gebiss können zu Problemen führen, die einfach gelöst werden können, wenn sie erkannt werden.

Wie geht es weiter? 

Um nachhaltige Erfolge zu erzielen sind manchmal weitere Behandlungen notwendig. Neben Übungen zur Vorbereitung von Folgebehandlungen erhalten Sie eine konkrete Trainingsempfehlung. Jedes Pferd reagiert individuell: Gemeinsam betrachten wir die Entwicklung nach der Erstbehandlung und legen die nächsten Schritte fest. Erste Resultate sind meist nach ein bis zwei Wochen sichtbar.  Danach können konkrete Maßnahmen definiert werden, die helfen, die individuell gesetzten Ziele nachhaltig zu erreichen.

Wie bereiten Sie sich und Ihr Pferd auf die Behandlung vor?

  • Bitte sorgen Sie für eine ruhige Umgebung mit einem rutschfesten Untergrund, an dem ich das Pferd frei von Störungen behandeln kann
  • Bitte putzen Sie ihr Pferd vor dem Termin, aber verwenden Sie bitte weder Huffett noch Fell- oder Schweifspray

Bitte bei der TERMINPLANUNG beachten:
Das Pferd sollte nach der Behandlung in jedem Fall 48 Stunden Ruhe und leichte Bewegung ohne Reiter gegönnt werden. In dieser Zeit werden durch die wiedergewonnene Beweglichkeit die Selbstheilungskräfte aktiviert und das Pferd beginnt mit der Regulation.
Die Behandlung kann, wie bei uns Menschen, einen Muskelkater hervorrufen. Daher kann es sein, dass sich das Pferd ein wenig steif bewegt und sich erstmal an das neue Körpergefühl gewöhnen muss.

Behandlung in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt

BITTE BEACHTEN: Eine physiotherapeutische Behandlung kann eine tierärztliche Behandlung nicht ersetzen, sondern nur ergänzen!
Die Rehabilitationsunterstützung in Zusammenarbeit mit Ihrem Tierarzt in vielen Fällen auch sehr sinnvoll. Hier ist eine enge Absprache mit dem Tierarzt erforderlich, vor allem wenn es um das Antrainieren nach einer Verletzung geht. Voraussetzung für den Start eine physiotherapeutischen Betreuung ist in jedem Fall die Freigabe des behandelnden Tierarztes. Häufig macht ein enges Zusammenspiel aus tiermedizinischer und physiotherapeutischer Betreuung Sinn. Hier muss auf jeden Fall der Tierarzt grünes Licht gegeben haben, damit wir dann gemeinsam starten können. 

FRAGEN? Komm gerne jederzeit auf mich zu!